Windsurfen Gran Canaria

Anfänger sollten ihre ersten Windsurf Erfahrungen auf Gran Canaria in Bereichen mit glatter Wasseroberfläche und wenig Wellen, wie El Burrero, Bahía Feliz oder Salinas de Arinaga sammeln. Diese Spots bieten durch den Schutz der Küste ideale Voraussetzungen für den Einstieg in den Sport. Erfahrenere Windsurfer, die sich nach stärkerem Wind und höheren Wellen sehnen, fühlen sich in Wellengebieten wohl: Pozo Izquierdo ist perfekt für waghalsige Sprünge und Tricks und Playa da Vargas eine gute Möglichkeit, um Wellen zu reiten (dort ist auch das Kitesurfen möglich). Weiter nördlich stellt Ojos De Garza eine Herausforderung selbst für wahre Experten des Windsurfens dar. In diesem Blog lernst du alles was du über das Windsurfen auf Gran Canaria wissen musst!

Gran Canaria -  das Windsurf Paradies mit über 300 windigen Tagen im Jahr

Gran Canaria ist gesegnet mit einem Beschleunigungseffekt. Die meisten Windsurf Spots liegen an der Südostküste, wo der Wind von den bis zu 2000 Meter hohen Bergen im Inselmitteren beschleunigt wird, wodurch der Wind, der auf die Insel trifft, an der Küste die zwei- bis dreifache Stärke hat. Dieses Phänomen, ein „Leitplankeneffekt“ führt dazu, dass du auf Gran Canaria Gleitwind an mehr als 300 Tagen im Jahr genießen kannst, die Meisten aller kanarischen Inseln.

Zwei Windsurfer in Action
Mehrere Windsurfer fahren auf dem Wasser

Sommer Saison

Während den Sommermonaten erreichen die konstant starken Passatwinde Geschwindigkeiten von bis zu 30-40 Knoten. Von Ende Mai bis Ende September erlebt man auf Gran Canaria fast immer Gleitwind, was selbst den unermüdbarsten Windsurfer befriedigen dürfte.

Der Beschleunigungseffekt kann sich nach Norden oder Süden verschieben, je nachdem aus welcher Richtung der Wind auf die Insel trifft. Während den Sommermonaten eignet sich der Wind an der Ostküste Gran Canarias hervorragend zum Wellenreiten. Orte wie Ojos de Garza, Playa de Vargas, Mosca Point und Pozo Izquierdo sowie Salinas de Arinaga werden täglich von Windsurfern besucht. Der Wind aus dem Osten kann an einigen Tagen auch die Küste in Castillo de Romeral, Ketchup und La Curva erreichen.

Auch die südlicher gelegenen Spots in Bahía Feliz, Las Burras, Playa del Inglés und Maspalomas werden in dem Sommermonaten von gutem Wind erreicht. Im Vergleich zum Wind an der Ostküste ist dieser Wind mit 9-14 Knoten deutlich schwächer und damit perfekt geeignet zum Lernen für Anfänger und Üben für Erfahrenere mit größerem Segel. Für Windsurfer, die schon viel Erfahrung mitbringen haben, wird der Wind aber meist nicht ausreichen, sie müssten Ausflüge gen Norden machen, an Spots mit stärkerem Wind.

Ein Windsurfer fährt ein Manöver
Ein Windsurfer am Surfen, fotografiert von hinten, mit der Küste im Hintergrund
Zwei Windsurfer surfen in der Ferne

Winter Saison

Der Beschleunigungseffekt beschert uns auch in den Wintermonaten an bis zu 75% der Tage Wind zum Gleiten. Auch wenn er nicht so stark ist wie in den Sommermonaten, erreicht der Wind auf Gran Canaria dennoch durchschnittliche Geschwindigkeiten von 17-25 Knoten, in Spitzen bis zu 30 Knoten. Typischerweise tritt in den Wintermonaten vermehrt Ostwind auf und die Beschleunigung verschiebt sich in den Süden, sodass an einigen Tagen die Spots im Süden wie Bahía Feliz oder Playa del Aguila sogar die Windigsten auf der ganzen Insel sein können.

Ein Windsurfer surft bei starkem Wellengang
Ein Windsurfer führt ein Sprungmanöver durch

Windsurfen auf Gran Canaria – eine Einführung in die verschiedenen Spots

Die häufigste Windrichtung auf Gran Canaria ist Nord und Nordost und da die Ostküste deutlich besser zugänglich ist, liegen alle relevanten Spots fürs Windsurfen entlang der Ostküste.

Vargas

Der nördlichste größere Spot ist Playa de Vargas, Heimat des fünffachen Windsurf-Weltmeisters Philip Köster. Auf einer Länge von einem Kilometer bietet der Strand viel Platz zum Wellenreiten und einige schöne Rampen für Sprünge. Deutlich weitläufiger als Pozo Izquierdo gibt es hier genug Platz für Alle. Der Spot ist leicht zugänglich und hält an Land genügend Parkmöglichkeiten und Platz zum Aufbauen des Equipments bereit, wodurch es eine attraktive Option für Windsurfer ist, die ihr eigenes Material transportieren.

Vargas vs. Pozo Izquierdo: Windstärke etwas geringer, dafür größere und längere Wellen

Der Weg ins Meer ist etwas schmal und bei Flut kann der Ein- und Ausstieg durchaus anspruchsvoll sein. Kraftvoll brechende Wellen und Steine an Land können bei Unachtsamkeit leicht zur Beschädigung des Materials führen. In Strandnähe kann der Wind vor allem aus Norden etwas inkonstant sein. Blockierende Berge auf der Windseite können dann zu böigen Winden führen. Insbesondere im Sommer, wenn Pozo Izquierdo meistens extrem stark besucht ist, bietet Vargas eine gute Alternative für Surfer, die es nicht so überfüllt mögen und etwas mehr Platz bevorzugen.

Bahia de Formas / Bahia de Arinaga / Salinas de Arinaga

Für diese Gebiete mit glatter Wasseroberfläche aber dennoch starkem Wind existieren mehrere Bezeichnungen. Gelegen in der Küstenregion Arinaga ist es der perfekte Ort um alle Techniken rund um die Gleitfahrt zu üben (Fahren in Fußschlaufen, Wasserstart etc.) Und auch als erfahrenerer Windsurfer kannst du hier deine Halse perfektionieren und Geschwindigkeitsrekorde aufstellen.

Zwei Windsurfer riggen ein Segel in Bahía de Formas
Zwei Windsurfer am Strand von Bahía de Formas
Ein Windsurfer surft auf dem Meer in Bahía de Formas
Ein Windsurfer surft in Bahía de Formas mit Windrädern im Hintergrund

Die Landzunge verlängert durch den Hafendamm schützt den Spot nördlich von der Dünung. Die Wassertiefe ist abhängig von der Windrichtung und -stärke. Nah an der Küste ist das Wasser extrem flach

Der Hafendamm beeinträchtigt leider auch die Qualität des Windes : Je stärker der Wind, desto böiger wird er.

Außerdem hat der ganze Spot keinerlei Gastronomie im Umfeld, also denkt daran, Essen und Trinken selbst mitzubringen.

Pozo Izquierdo

Der weltbekannte Spot für Windsurfer in dem beschaulichen Örtchen mit 500 Einwohnern. Sehr urige Atmosphäre, die Straßen voll mit Windsurfern, die ihre Segel und Bretter zum Meer tragen.

In "Pozo" findet man eine große Bandbreite an verschiedenen Wind-, Wellen- und Wetterverhältnissen.

Windgeschwindigkeiten bis zu 50 Knoten und meterhohe Wellen – perfekt für hohe Sprünge

 An ruhigeren Tagen mit 15-20 Knoten Windgeschwindigkeiten gehen nicht viele Einheimische aufs Wasser, hier kannst du den Spot manchmal komplett für dich allein haben

Der Spot an sich ist eine kleine Bucht mit einer kleinen Insel nahe der Küste, die man beim Wenden und Halsen gut im Blick haben sollte, und dem sogenannten „Bunker“ an Land etwas weiter draußen.

Der Einstieg ist gepflastert mit großen Steinen, die im tieferen Wasser mit rutschigen Algen besetzt sind. In Kombination mit Windgeschwindigkeiten über 30 Knoten, brechenden Wellen und Strömung kann der Einstieg durchaus anspruchsvoll sein. 

Der Einstieg in Pozo Izquierdo

Bei Ebbe zu Zeiten von Vollmond und Neumond brechen die Wellen meist nicht so kraftvoll und zudem eher in den Randgebieten, was den Einstieg erleichtert.

Etwas weiter windabwärts gibt es die Möglichkeit, einen längeren Weg über die Steine ins Meer zu gehen, wo das Wasser tief genug ist, um einen Beachstart auszuführen ohne die Finne zu beschädigen. Bei Flut erfordert dieser Weg aber insbesondere zum Ausstieg aus dem Wasser große Vorsicht, da der starke Wellenrückfluss und die steile Rampe aus Steinen die Kontrolle über das Equipment erschweren. Und auch beim Einstieg kann es durchaus passieren, wenn man nicht achtsam ist, dass die Wellen das Equipment auf den Steinstrand zurückschleudern. 

In Pozo Izquierdo gibt es an der Hauptstraße direkt am Meer ganze drei Windsurfing Läden mit einem breiten Angebot an Material für Wassersportbegeisterte.

Bahia Feliz

Bahia Feliz ist hier der erste Spot in dem von Tourismus geprägten Teil von Gran Canaria und liegt direkt neben einigen TUI Hotelanlagen. Damit hat der Ort alles, was du während deines Urlaubs brauchst: Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Poolanlagen, Sporteinrichtungen und vieles mehr!

Die Bucht in Bahía Feliz

Der Strand ist eine Mischung aus Sand- und Steinstrand. Die Bucht ist von starker Norddünung geschützt, nur bei der seltenen Süddünung können die Wellen das Ufer mit ziemlicher Kraft erreichen. Die Windstärke hängen stark von der Windrichtung, mit der der Wind auf die Insel trifft, ab. Bei 15 bis 25 Grad nordöstlicher Richtung hat man normalerweise ausreichend Wind zum Gleiten in Bahía Feliz. Je östlicher die Windrichtung, desto besser ist grundsätzlich die Windqualität: stabiler, etwas schwächer und konstanter. Nördlichere Winde werden stärker und böig. Unabhängig von der Windrichtung wird der Wind stabiler je weiter man sich von der Küste aufs offene Meer entfernt, da die anliegende Infrastruktur denn Wind dann nicht mehr blockieren kann. Generell ist der Wind am Morgen und Vormittag noch etwas schwächer und damit besser geeignet für Anfänger.

Nachmittags mehr Action für Fortgeschrittene

In der Bucht findet man perfekte Voraussetzungen um die Halse, den Beach- und Wasserstart zu üben. Etwa 800 Meter weiter draußen findet man Wellen von 0,5 bis 1,5 Metern Höhe, perfekt fürs Wellenreiten und Springen.

Links in der Bucht nahe der Küste brechen die Wellen sehr schön. An einigen Tagen im Jahr hat man hier die perfekten Voraussetzungen zum Wellenreiten.

Surfmaterial am Strand von Bahía Feliz

Bahía Feliz

Fanatic Boarders Center

In Bahía Feliz befindet sich auch unser Surfcenter, euer Ort für alles rund um Wassersport. Egal ob ihr Anfänger seid und einen Kurs machen wollt oder schon Erfahrungen gesammelt habt und euch Material leihen wollt. Wir bieten sowohl Kurse als auch Verleih fürs Windsurfen, Surfen, Stand Up Paddling, Kayak und Wingfoiling an. Also wenn ihr ohnehin gerade auf Urlaub auf Gran Canaria macht: Kommt einfach vorbei und lasst euch beraten. Und wenn ihr noch nicht auf Gran Canaria seid, dann besucht unsere Website und bucht euer Wassersport Erlebnis mit uns!

Blick aus Meer in Bahia Feliz, eine Fahne vom Fanatic Boarders Center weht im Wind

Der Blick aufs Meer vom Fanatic Boarders Center

Zwei Windsurfer in Bahía Feliz

Windsurfen lernen in Bahía Feliz

Playa del Inglés 

Playa del Inglés ist einer der berühmtesten touristischen Strände Gran Canarias. Er liegt im Süden der Insel und zieht sich über drei Kilometer hin.

Dunkerbeck Surf School

Seit 2013 gibt es die Björn Dunkerbeck Surfschule, bekannt als BD Surf School, in Playa del Inglés, wo Urlauber und Einheimischen der Kanarischen Inseln Kurse im Surfen, Stand up Paddeln und Bodyboarden bekommen können. Björn Dunkerbeck ist ein ehemaliger dänisch-niederländischer Profi-Windsurfer und mit 42 Weltmeistertiteln einer der erfolgreichsten Profisportler der Welt. Sein Vater gründete die Windsurf-Schule die nach wie vor ein Familienunternehmen ist und heute in Playa del Inglés von Björn als "BD Surf School" geführt wird. Die Familie führt auf Gran Canaria am Playa del Aguila noch ein weiteres Surfcenter. Playa del Aguila liegt etwas südlicher als Bahía Feliz und bietet ähnliche Bedingungen.

Punta de Maspalomas

Der südlichste Teil der Insel. Hier findet man den besten und sichersten Spot zum Kitesurfen auf der ganzen Insel. Aber auch zum Wellenreiten als Windsurfer an einigen Tagen im Jahr gut geeignet. Benötigt werden meist mindestens 25 Grad nordöstlicher Wind und bei schräg ablandigem Wind hat man hier die stabilsten Bedingungen. Ein Vorteil den Maspalomas gegenüber anderen Spots hat, ist der reine Sandstrand im ganzen Gebiet, in dem keine harten Kiesel an den Füßen schmerzen können.

Ein Nachteil ist, dass Surfer einen langen Weg zu Fuß bis zu „la punta“ laufen müssen, bevor sie ins Meer können, denn bei einem Einstieg im fürs Wind- und Kitesurfen verbotenen Bereich droht eine Geldstrafe.

Es gibt kein Surfcenter oder sonstige Überwachungsinstanz außer ein paar Rettungsschimmern an „la punta“, weshalb du immer jemandem Bescheid sagen solltest, wenn du raus gehst. Wenn der Wind nicht östlich genug ist, sollte man das Kitesurfen unterlassen, denn sollte der Wind abflachen, könnte dich die Strömung von der Insel wegtreiben lassen.

Windsurfen Gran Canaria

Damit möchten wir uns für das Lesen unseres Blogs bedanken! Wir hoffen, ihr habt ein paar neue Sachen über Gran Canaria erfahren, wenn ihr weitere Fragen habt, dann sprecht uns einfach jederzeit in unserem Surfcenter in Bahía Feliz an.

Nur zur Info: In den kommenden Blogs werden wir euch mehr über das Windsurfen, verschiedene Spots und Technikelemente beibringen sowie andere Aktivitäten und Orte auf der Insel vorstellen. Also bleibt dran!